Schon mal für die wirkstoffgleichen Medikamente in der Apotheke nur die Hälfte bezahlt? Nein? Dann sollten Sie bei Ihrem nächsten Besuch gezielt nach Generika fragen. Doch ist ein Generikum auch genauso gut oder gibt es vielleicht sogar negative Nebenwirkungen?
Was sind Generika - eine Definition
Ein Generikum stellt ein Arzneimittel dar, das in seiner Zusammensetzung der Wirkstoffe keinen Unterschied zum „Originalpräparat“ hat. Lediglich Hilfsstoffe können abweichen. Auch der Herstellungsprozess kann ein völlig anderer sein. Aspirin, das ursprünglich vom Leverkusener Chemiegiganten Bayer entwickelt, existiert heute in seiner wirkweise in sehr vielen Medikamenten. Diese werden Generika genannt.
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Generika kaufen
Bei vielen Medikamenten existiert mindestens ein Generikum, die allerdings in der Regel nicht annähernd so bekannt sind wie sein Markenoriginal. Da zumeist die Gewinnspannen für Apotheken beim Markenprodukt deutlich höher sind, erhalten Sie ohne Nachfrage fast immer das teurere Produkt. Bleiben wir bei unserem Aspirin Beispiel: Bei unserem Vergleich zahlen Sie für eine Tablette 500mg etwa 15 Cent. Lassen Sie sich das Generikum ASS Ratiopharm geben sind es bei gleichem Wirtstoff nur 6 Cent. Das Original kostet also mehr als das doppelte im direkten Vergleich zum Nachahmerprodukt. Fragen Sie also in Ihrer Apotheke gezielt nach Generika, damit schonen Sie Ihren Geldbeutel. Aber sparen Sie dabei auch an Ihrer Gesundheit?
Generika auf Kosten Ihrer Gesundheit?
Nein. Schon allein durch die Wirkstoffgleichheit kann es im Normalfall nicht zu Nebenwirkungen kommen die das Original nicht auch hat. Es ist natürlich nie ausgeschlossen, dass beim Herstellungsprozess etwas schief läuft oder Hilfsstoffe unerwünschte Nebenwirkungen erzielen, aber das kann beim Markenprodukt ebenso vorkommen.
Warum gibt es nicht für alle Arzneien Generika?
Das hat in der Regel einen patentrechtlichen und wirtschaftlichen Hintergrund. Wenn ein Wirkstoff neu auf den Markt kommt ist es durch Patente davor geschützt nachgeahmt zu werden. Wenn wir uns in die Lage des Pharmaunternehmens versetzen ist das auch richtig so, denn die Forschung bis zum Endprodukt hat bis dahin branchenüblich Millionen von Euros verschlungen. Daher hat der Hersteller ein Hoheitsrecht, das allerdings nur für eine bestimmte Zeit gilt. Danach können andere Arzneihersteller ein Generikum entwickelt und unter anderem Namen vertreiben.
Die Kehrseite der Patent-Medaille
Stark kritisiert beim Schutz des Medikamentes durch Patente wird allerdings, dass es während dieser Zeit keine Alternativen auf dem Markt gibt. Zumal das Medikament oft so teuer ist, dass viele Patienten sich diese gar nicht leisten können. Denken Sie zum Beispiel an Schwellenländer, die jahrelang warten müssen bis ein Generikum überhaupt entwickelt und vertrieben werden darf.
Liste von Generikaherstellern
Hersteller von Generika sind unter anderem:
- Hexal (Holzkirchen)
- Sandoz (Holzkirchen)
- Teva (Ulm)
- Ratiopharm (Ulm)
- Stada (Bad Vilbel)
- Aliud (Laichlingen)
- AbZ (Ulm)
- AWD Pharma (Ulm)
- CT Arzneimittel (Ulm)
- 1A Pharma (Oberhaching)
Die Liste ist selbstredend unvollständig, aber Sie haben sicherlich das ein oder andere Medikament dieser Hersteller bereits eingenommen oder zumindest von Ihnen gehört. Falls Sie sich wundern, warum einige Arzneimittelhersteller aus derselben Stadt kommen: diese haben zumeist die gleiche Konzernmutter.
Die Vielfalt von Generika
Sollten Sie denken, dass bei Aspirin gegen Kopfschmerzen schon fast das Ende der Produktpalette erreicht ist, so irren Sie sich. Von Allergien, Diabetes und Erkältung über Bewegungsapparat, Frauengesundheit, Haut- und Wundbehandlung bis zu Herz, Kreislauf, Gefäße, Leber, Magen, Darm, Verdauung, Schmerzen, Fieber, Migräne und den Vitaminhaushalt ist alles dabei. Generika gibt es also für (fast) alles. Die beliebtesten Generika im Internet sind übrigens potenzfördernde Mittel.
Sollte man lieber Generika kaufen?
Ich denke schon. Es spricht zumindest nichts dagegen aber vieles dafür. Und es ist ganz leicht: einfach Ihre freundliche Apothekerin oder Ihren Apotheker von nebenan fragen. Denn es ist schon ärgerlich genug wenn Sie sich gerade mit einer Erkältung rumquälen müssen, dann sollten Sie vielleicht darauf verzichten sich noch zusätzlich über die Medikamentenrechnung zu ärgern.